Die Kinder gehen mit mir in den Zoo von Osnabrück

Auch wenn ich schon zweimal mit einer befreundeten Osnabrücker Familie den Zoo besucht habe, war es diesmal total anders, einmalig, umwerfend und gefühlsbetont, wie alles was mit dem Maria Luisen Kinderheim und seinen Kindern zusammenhängt.

Wer hätte gedacht, dass ich trotz Pandemie und Entfernung Gelegenheit habe würde, diesen schönen zoologischen Garten erneut zu besuchen. Und dieses Mal als ehrenamtliche Helferin des Maria Luisen Kinderheims gemeinsam mit allen dort untergebrachten Mädchen und Jungen. Zwar konnte ich sie nicht an die Hand nehmen, wie ich es mir erwünscht hätte, aber doch gemeinsan in einem Zoom-Treff über unserer Bildschirme.

Wie konnte so etwas geschehen, etwas in der Tat für mich Wunderbares, das mir die Möglichkeit gab, mich den Kindern nahe zu fühlen und gleichzeitig auch noch nützlich zu sein.

Ich glaube, dass ich an dieser Stelle erwähnen sollte, dass der Osnabrücker Zoo seit einiger Zeit mit dem Kinderheim zusammenarbeitet und allwöchentlich einen virtuellen Zoobesuch organisiert,, um den Kindern die im Zoo lebenden Tiere nahe zu bringen, ihnen deren Eigenschaften und ihr natürliches Habitat zu erklären.

Die Zoowärter bringen die Tiere vor die Kamara und die Kinder können bei diesem Experiment alle sie interessierenden Fragen stellen. Dieses Mal hatten wir den Rüsselspringer und die Sandkatze vor der Linse. Während der ganzen Zeit waren die Kinder super aufmerksam, nichts vom Geschehen auf dem Bildschirm entging ihnen. Sie zeigten grosses Interesse und ihre Fragen überschlugen sich teilweise. Was fressen sie? Sieht die Katze bei Nacht besser als bei Tag? Haben sie nur immer den gleichen Partner? Woher bekommen sie was zu trinken, wo sie doch in der Wüste wohnen? Wie alt werden sie? Wie alt ist die Sandkatze, die im Zoo lebt?…Und so ging die Fragerei weiter!

Ein unschätzbares Erlebnis. Und ich möchte bezweifeln, ob die Kinder, wenn sie einmal persönlich einen Zoo besuchen sollten, so viel Information bekommen wie bei dieser Gelegenheit. Warum? Ganz einfach, weil die Liebe, das Einfühlungsvermögen und der Wunsch des Zoos und seiner Wärter, den Kindern etwas ganz Besonderes zu vermitteln, auch über den Bildschirm hinaus fühlbar war.

Mit Sicherheit warten die Kinder schon jetzt mit Spannung und Sehnsucht auf den nächsten Besuch im Zoo von Osnabrück.

Rosmarie Cezanne (Ehrenamtliche Helferin).